Anne Frank und ihr Tagebuch

Lea van Acken als Anne Frank/ uipmedia

Ihr Tagebuch gilt als einzigartiges Zeitdokument des Holocaust und ist inzwischen Teil der Weltliteratur. Das Schicksal des deutsch-jüdischen Mädchens Anne Frank in der Zeit des Nationalsozialismus berührt heute noch. Ihre Geschichte ist jetzt von Hans Steinbichler neu verfilmt worden.

Nicht einmal 15 Jahre ist Anne Frank alt geworden. Ihre Tragödie steht stellvertretend für das Leid, das die Nationalsozialisten über Tausende Juden in Deutschland von 1933 bis 1945 gebracht haben. Das lebhafte und neugierige Kind war acht Jahre alt, als die Nazis an die Macht kamen und ein normales Leben als Juden zunehmend schwieriger wurde. Die Familie Frank flieht aus der Frankfurter Heimat in die vermeintlich sicheren Niederlande, wo sie aber nach der deutschen Besetzung 1940 untertauchen müssen. In ihrem Versteck in einem Amsterdamer Hinterhauses beginnt Anne Frank ab 1942 Tagebuch zu schreiben. Ihre Eintragungen enden im August 1944, als SS-Schergen das Haus räumen und die Familienmitglieder in die Lager im Osten verschleppen. Anne Frank stirbt kurz vor Kriegsende im KZ Bergen-Belsen. Als einziges Familienmitglied überlebt der Vater.

Erschütterndes Zeitdokument

Er war es auch, der kurz nach dem Krieg die Aufzeichnungen seiner Tochter veröffentlichte und ihr dadurch zu literarischen Nachruhm verhalf. In fiktiven Briefen an eine Freundin schildert sie in beklemmender Art und Weise das Leben auf engstem Leben; sie dokumentiert die widrigen äußeren Bedingungen, die täglichen Entbehrungen, aber offenbart auch die Ängste und Konflikte der Eingeschlossenen und erzählt ihre eigenen persönlichen Träume. So reif erscheinen Ihre Gedanken, dass nicht selten an der Authenzität des Tagesbuchs gezweifelt wurde. Seine Echtheit ist aber inzwischen zweifelsfrei wissenschaftlich bewiesen.

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Der Mythos Anne Frank

Anne Frank ist inzwischen wohl das prominenteste Opfer des Nationalsozialismus. Das TIME-Magazin zählte sie 1999 zu den wichtigsten 100 Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Straßen, Schulen und Stiftungen sind nach ihr benannt, ihr Versteck in Amsterdam dient heute als Museum. Und ihr Tagebuch, literarisches Symbol für den Genozid an den Juden, gilt weltweit als zeitloser Aufruf für Toleranz und Menschlichkeit. Es ist inzwischen in mehr als dreißig Ländern erschienen und wurde in über sechzehn Millionen Exemplaren verbreitet. Über ihr Schicksal sind mehrere Filme gedreht worden, auch in Romanen wurde sie verewigt.

Filmplakat Anne Frank

Filmplakat Anne Frank

Am 3. März kommt die Neuverfilmung von Hans Steinbichler ins Kino, der Anne Franks Geschichte „aus der subjektiven und somit authentischen Erfahrung eines frechen, ungemein klugen Mädchens“ erzählt. Die Hauptrolle spielt die beeindruckende erst 16-jährige Schauspielerin Lea van Acken.

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Quellen, u.a.:

http://www.shoa.de/content/view/76/92/
http://www.fischerverlage.de/buch/Die_Tageb%C3%BCcher_der_Anne_Frank/9783100767103?_navi_area=fv_home&_navi_item=01.00.00.00&&_letter=

Der Münchner Christoph Marx ist Publizist und Lektor und lebt in Berlin. Er arbeitet als Autor und Redakteur für viele namhafte Verlage und veröffentlichte bzw. verantwortete inhaltlich zahlreiche Werke, v.a. zu historisch-politischen, gesellschaftlichen, sportlichen und kulturellen Themen.Referenzliste unter Autor und Redakteur/Lektor.

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