Ohne ihn wären die Bondfilme nicht so groß geworden, nicht die eskapistischen Kinospektakel gewesen, die den englischen Geheimagenten unsterblich werden ließen. Eine großartige Ausstellung im Berliner Filmmuseum ehrt zurzeit den einzigartigen Setdesigner Ken Adam. Ein Eröffnungsbesuch.

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Der James Bond Club Deutschland dokumentiert die Eröffnungsveranstaltung am 10. Dezember 2014 in Berlin


Der Empfangssaal der Deutschen Kinemathek im Sony-Center am Potsdamer Platz in Berlin war überfüllt am frühen Abend des 10. Dezember 2014, als die Ausstellung über den genialsten Production- bzw. Setdesigners des 20. Jahrhunderts eröffnet wurde. Über einen Deutschen, einen Berliner, der in erster Linie in England lebt und arbeitete. Über einen Künstler mit einem außergewöhnlichen Leben. Ken Adam, mit bürgerlichen Name Klaus Hugo Adam am 5. Februar 1921 in Berlin geboren, musste 1934 wegen der Nazis zusammen mit seiner Familie nach London fliehen. Im Zweiten Weltkrieg trat er als Jagdflieger in die Royal Airforce und war lange Zeit der einzige Deutsche in der britischen Luftwaffe. Ein Teil seiner Familie kam in deutschen Konzentrationslagern um. Umso bemerkenswerter, dass der Wahlengländer Ken Adam, 2001 von der Queen zum Ritter geschlagen, sich entschied, sein gesamtes künstlerisches Werk, darunter 4.000 Skizzen zu Titeln aus allen Schaffensperioden, Storyboards u.ä., noch zu Lebzeiten dem Filmmuseum in Berlin zur Verfügung zu stellen. Bis Ende 2015 soll die Sammlung so gut es geht digitalisiert und damit der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. „Ein Glücksfall für Berlin“ und ein Vertrauensbeweis für das demokratische Deutschland, wie Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien, in der Eröffnungsrede betonte. Und für Filmenthusiasten eine einzigartige Möglichkeit, Einblick in den kreativen Arbeitsprozess eines Filmemachers zu gewinnen, der wie kein anderer die Filmsprache nicht nur, aber vor allem der James-Bond-Reihe prägte.

Viele Unternehmen aus der Film- und Medienwelt wie Spiegel online oder der Marktführer im legalen Online-Streamen maxdome unterstützen diese Ausstellung, die gleichzeitig auch einen faszinierenden Streifzug durch die Filmgeschichte bietet. Es zeigt den Weg von Ken Adams von den Anfängen als Zeichner in der Filmindustrie bis zu seinen großen Würfen für die Bond-Reihe. Was wären die James-Bond-Filme in den 1960er- und 1970er-Jahren ohne seine surrealen Raumvisionen von Macht, die von ihm geschaffenen kennzeichnenden hypermodernen kalten Kommandozentralen der Bösewichte gewesen? Gerade der Vulkan in „Man lebt nur zweimal“, der Supertanker in „Der Spion, der mich liebte“ oder die Weltraumstation in „Moonraker“ machten die 007-Filme zu sensationellen  visuellen Ereignisse. Aber Ken Adam war auch mehr als Bond. Er arbeitet eng mit Regie-Genie Stanley Kubrick zusammen. Für „Barry Lyndon“ bekam er einen Oscar und der überdimensionale Warroom in „Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb“ brannte sich so in das kollektive Gedächtnis ein, dass US-Präsident Ronald Reagan bei seinem Antrittsantritt wünschte, zu dem „Warroom“ geführt zu werden.  Und tatsächlich war der Avantgardist und Visionär Adam in vielem der Zeit voraus. Viele seiner damals surrealen Ideen wurden Inspiration für Großarchitekten wie Daniel Libeskind.

Fakten und Daten auf einen Blick :
„Ken Adam’s Filmdesign – Bigger than life“ wird vom 11. Dezember 2014 – 17. Mai 2015 in der Deutschen Kinemathek am Potsdamer Platz 2 (Sony Center) zu sehen sein.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag: 10–18 Uhr; Donnerstag: 10–20 Uhr
Montags geschlossen.
Regulärer Eintrittspreis: 7, 00 €.

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Der Münchner Christoph Marx ist Publizist und Lektor und lebt in Berlin. Er arbeitet als Autor und Redakteur für viele namhafte Verlage und veröffentlichte bzw. verantwortete inhaltlich zahlreiche Werke, v.a. zu historisch-politischen, gesellschaftlichen, sportlichen und kulturellen Themen.Referenzliste unter Autor und Redakteur/Lektor.

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